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Channel: Kommentare zu: Unsere Kanzlerin – meine Enttäuschung
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Von: hardy

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[..] Es soll eine ungeschnittene Version des Videos
[..] geben, die zeigt, dass das Gespräch Merkel /
[..] Reem ca. 10 Minuten dauerte

ich denke, das ist das hauptproblem dessen, was wir mal als das „große gespräch“ verstanden haben: wir sind in einem sich immer schneller drehenden hamsterrad gefangen, fühlen uns gezwungen, zu allem und jedem innerhalb von sekunden etwas sagen zu müssen, weil es morgen eben kein schwein mehr interessiert und das, was wir dann noch dazu zu sagen hätten, durch den rost der aufmerksamkeit fällt.

eins der probleme, die auch ganz offensichtlich noch nicht wirklich angekommen sind: wenn wir vor jahren noch von einer „netzgemeinde“ sprachen, haben wir über eine klar definierte und relativ leicht zu überschauende anzahl von akteuren gesprochen und … heldenhaft wie wir waren … der zensur die stirn geboten und jedem das recht zur freien rede eingeräumt.

heute stehen wir angesichts der tatsache, daß jeder vollhonk mit seinem smartphone all die fehler macht, die jeder anfänger macht (also einfach mal frei schnauze reden, perlen aus freital style) vor dem phänomen, daß sich das problem potenziert hat und – weil wir ja nicht einschreiten wollten, gut wie wir waren – eben nicht mehr handzuhaben ist.

also sind wir mit einer erregungswellendemokratie konfrontiert, alles aus dem bauch heraus, immer den dreck im anderen sehen und ihm alles boshafte unterstellen … und zunehmend unfähig, das gold zu entdecken.

mein lieblingssatz seit monaten: „tässchen tee anyone?“.

lieber mal alles liegen lassen, eine nacht darüber nachdenken, was der andere sagen will und nicht das, wie wir ihn verstehen, mit dem verwechseln, was gesagt wurde.

okay, das ist manchmal schwer, wenn man das, was der andere sagt, noch nicht verstehen kann und es ein bißchen dauert, bis man selbst so weit ist. aber dafür ist der andere ja da.

die kanzlerin, um back to topics zu gehen, die ich noch nie mochte, die ich ums verrecken nicht wählen würde … die hat sich so verhalten, wie sie das konnte/musste. es ist ihr kein strick zu drehen.

aber, wir, wir sollten mal in den spiegel gucken, wie schnell wir bereit sind, in einer masse hämischer und dummdreister bemerkungen mitzuschwimmen … statt gegen den strom.

du, claudia, hast zurecht bemerkt, daß politik, also das praktische tun, kein zuckerschlecken ist, die mühen der ebene, das bohren dicker bretter mit dünnen bohrern.

das ist etwas, was wir wieder lernen sollten: wenn man sich über etwas lustig machen will, sollte man auch die bereitschaft besitzen, es selber besser machen zu wollen.

zum eigentlichen problem mit der kanzlerin gibt es dieses schöne interview im dlf am samstag, das sind nämlich „in wirklichkeit“ die journalisten, die ihre arbeit nicht mehr machen …

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/07/18/dlf_20150718_1706_8ec1589d.mp3


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